Geschichte der Burg
14. Jahrhundert:
Im Kampf um das Erzbistum Mainz war es Balduin von Trier, der um das Jahr 1330 mit dem Bau der Burg begann. Sein Rivale und Nachfolger als Mainzer Erzbischof Heinrich von Virneburg vollendete den Bau um 1345. Fortan war die Kurfürstliche Burg 150 Jahre lang Residenz der Mainzer Bischöfe und Kurfürsten.
1349 wurde die Eltviller Burg zum Schauplatz um die deutsche Königskrone. Der spätere Kaiser Karl IV. setzte sich dabei gegen seinen Kontrahenten Günther von Schwarzburg durch und wurde König des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.
15. Jahrhundert:
Adolph II. von Nassau musste sich sein Anrecht auf das Erzbistum ebenfalls erkämpfen. Mithilfe der Rheingauer Bauern eroberte er 1462 in einem blutigen Handstreich die Stadt Mainz und regierte fortan von Eltville aus als Mainzer Erzbischof. Er war es auch, der im Jahr 1465 Johannes Gutenberg, den Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen Lettern, im Grafensaal der Kurfürstlichen Burg zum Hofmann ernannte und mit besonderen Privilegien ausstattete.
16. Jahrhundert:
Nach der Niederschlagung des Bauernaufstandes 1525 mussten die Rheingauer Bauern ihre Waffen in der Eltviller Burg abliefern und sich auf dem Gelände zwischen Eltville und Steinheim versammeln, um ihrem Landesherrn unbedingten Gehorsam zu schwören. Die 9 Anführer der Rheingauer Bauern wurden zum Tode verurteilt und vermutlich auf dem Galgenberg (zwischen Eltville und Walluf) hingerichtet.
17. Jahrhundert:
Im 30-jährigen Krieg (1618 -1648) beschossen die Schweden auf ihrem Rückzug 1635 die Stadt Eltville. Dabei sank das Schloss der Erzbischöfe in Schutt und Asche, nur der viereckige Wohnturm blieb wie durch ein Wunder erhalten. Der völlig zerstörte Ostflügel wurde im Jahr 1682 in veränderter Form wieder aufgebaut.
19. Jahrhundert:
Durch die Säkularisation 1803 wurden Kirchliche Güter verstaatlicht und die geistlichen Kurfürstentümer aufgelöst. So kam der Rheingau und damit auch die Eltviller Burg nach einer mehr als achthundert Jahre währenden Mainzer Herrschaft unter die Oberhoheit des Fürsten von Nassau-Usingen, der 1806 zum Herzog von Nassau erhoben wurde. Im Jahr 1866 ging der Rheingau in preußischen Besitz über.
20. Jahrhundert:
1936 erwarb die Stadt Eltville die Kurfürstliche Burg. 1937 gründete sich der „Burgverein e. V. Gutenberg-Gedenkstätte Eltville am Rhein“. Im Laufe der Jahrzehnte wurden zahlreiche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Heute präsentiert sich die Kurfürstliche Burg, von Bürgern und Touristen geliebt, als das Wahrzeichen der Stadt Eltville.