Gutenberg-Ausstellung
Der Eltviller Burgverein hat dem Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen Lettern im zweiten Stock des Burgturms eine Ausstellung gewidmet, die gehegt, gepflegt und hin und wieder auch ergänzt wird. Sie ist der kulturelle Mittelpunkt des Burgturms.
Die Präsentation beleuchtet Leben und Wirken Gutenbergs, soweit es uns heute bekannt ist. Denn eine lückenlose Lebensbeschreibung des „Man of the Millennium“ existiert mitnichten. Man weiss nicht einmal, wie Gutenberg ausgesehen hat, denn es existiert kein einziges Bildnis aus der Zeit des im 15. Jahrhundert lebenden Genies. Somit ist das stattliche Gemälde von Ernst Zoberbier, welches die Gutenberg-Ausstellung schmückt, der Phantasie des Malers entsprungen – ebenso wie alle anderen Bilder, Figuren und Denkmäler von Gutenberg nur der Vorstellung des jeweiligen Künstlers entsprechen können, der es gefertigt hat.
Was wir aber mit Sicherheit wissen, ist, dass Johannes Gutenberg im Jahr 1465 vom damals in der Eltviller Burg residierenden Erzbischof und Kurfürsten Adolph II. von Nassau zum Hofmann ernannt wurde und dass dies die einzige Ehrung war, die Gutenberg zeitlebens erhalten hatte. Somit ist durchaus denkbar, dass diese Ehrung im schönsten Raum der Burg stattfand, nämlich in der Grafenkammer, die sich nur ein Stockwerk unterhalb der Ausstellung befindet.
Ein echtes Highlight der Ausstellung ist die historische Florentiner-Druckpresse. Mehrmals im Jahr werden an der noch immer funktionstüchtigen Presse Graphiken wie zu Gutenbergs Zeiten gedruckt. Eine beeindruckende Vorführung für Groß und Klein.
Zudem befinden sich Informationstafeln an den Wänden, die über Gutenberg und seine weltverändernde Erfindung Auskunft geben. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass das beschauliche Städtchen Eltville zu den sechs ersten Druckstätten der Welt gehört?